Diese Momente kennt jeder: ein wichtiger Termin steht an, ein Vortrag oder ein unbequemes Gespräch. Die Hände werden schwitzig und der Mund trocken, der Körper verspannt und die Atmung wird flacher und hektischer. Da ist er – der Stress! Gerade in Situationen, in denen alles rundlaufen sollte versagt dann auch noch die Stimme. Im schlimmsten Fall bekommt man keinen Ton mehr heraus. Aber wieso ist das so?
Eine klare Stimme ist Ausdruck von körperlicher und geistiger Gesundheit. Die Stimme ist ein wichtiger erster Eindruck, den man von einem Menschen erhält. Sie trägt zu einem individuellen Bild von unserem Gesprächspartner bei. Als unverwechselbares Merkmal klingt sie bei jedem Menschen anders. Eine starke Stimme unterstützt den Inhalt der Kommunikation und lässt uns souverän auftreten und handeln. Wenn die Stimme in Gesprächssituationen versagt, dann tritt der eigentliche Inhalt der Nachricht hinter der unsicheren Stimme zurück.
An der Stimmbildung sind an die 100 unterschiedliche Muskeln beteiligt. Aber auch Stimme und Stimmung sind untrennbar miteinander gekoppelt. Stress führt zu Anspannungen im Kehlkopf und übt so Druck auf diesen aus, was wiederum zu gepresstem Stimmklang und eventuellem Stimmversagen führt. Grund dafür ist die Unterversorgung der Stimmbänder mit Sauerstoff. Eine gestresste Stimme klingt häufig zittrig und leise und bricht beim Sprechen. Durch eine dauerhafte Überlastung des Stimmapparats – bei anhaltender Stressbelastung – können sich organische Symptome wie anhaltende Heiserkeit und starken Räusperzwang verfestigen.
Zum Glück sind Sie den Stresssymptomen nicht hilflos ausgesetzt! Schon einfache Achtsamkeitsübungen wirken sich positiv auf die Stimmbildung aus. Mit den folgenden Tipps arbeiten Sie bewusst gegen den Stress an und verbessern so die Durchblutung und die Sauerstoffzufuhr der stimmbildenden Muskeln und Bänder.
1. Achten Sie zunächst auf eine aufrechte und entspannte Körperhaltung
2. Atmen Sie ruhig und gleichmäßig
3. Setzen Sie sich im Vorfeld mit Ihren eigenen Gedanken auseinander. Das kann helfen stressbehaftete Situationen mit anderen positiven Konnotationen zu besetzen und im eigentlichen Gespräch gelassener zu bleiben.
4. Gönnen Sie Ihrer Stimme ausreichend Ruhepausen (z.B. nach besonders langen Vorträgen).
Versuchen Sie allgemein, sich von Stressfaktoren unabhängiger zu machen und Ihre Nervosität als Energielieferanten und nicht als Bremse zu verstehen. Das sollte helfen, damit Ihre Stimme auch im Alltag fest und ruhig klingt.
Sollten Sie durch anhaltende Stressbelastungen Veränderungen Ihrer Stimme wahrnehmen, dann werden stimmtherapeutische Maßnahmen der Logopädie notwendig. Bestimmte Berufsgruppen sind auf das optimale Funktionieren der Stimme, auch unter anhaltendem Stress, angewiesen. Im Rahmen einer Therapie werden bestimmte Atem- und Muskelübungen eingesetzt. Den Menschen, die mit starker Nervosität kämpfen, helfen Entspannungstechniken. Oberstes Ziel der therapeutischen Maßnahmen soll in jedem Fall eine verbesserte Kommunikation sein.
Sie haben noch Fragen zum Thema Stress und Stimme oder möchten einen Termin vereinbaren? In der Logopädie Praxis Jopp beraten und informieren wir Sie gerne. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Wir empfangen in unserer Logopädie Praxis in Greven auch Patienten aus den umliegenden Städten und Kreisen Osnabrück, Münster, Emsdetten, Steinfurt, Nordwalde, Hasbergen, Lengerich und anderen Orten.