Als Stottern bezeichnet man eine Störung des Redeflusses. Diese drückt sich durch die Wiederholung von Lauten, Silben oder Wörtern, sowie häufigen Unterbrechungen aus. Stottern kann situationsabhängig auftreten und die Symptome sind oftmals unterschiedlich stark ausgeprägt.
Beim Stottern werden äußere und innere Symptome unterschieden, wobei die äußeren Symptome von der Außenwelt wahrgenommen werden können und die inneren Symptome nicht.
Äußere Symptome sind in primäre und sekundäre Symptome gegliedert. Die Sekundären werden auch als Begleitsymptome bezeichnet.
Primäre Symptome:
• Klonisches Stottern (Wiederholung von Silben, Lauten oder Wörtern): Pf-Pf-Pferd
• Dehnungen (Verlängerung von Silben, Lauten oder Wörtern): Pfeeeerd
• Tonisches Stottern (Blockaden): Pffferd
Sekundäre Symptome:
• Vermeidungsverhalten (Austausch von Wörtern, Verwendung von Synonymen)
• Nutzung von Füllwörtern wie „ähm“, „also“
• Mitbewegungen
Als innere Symptome gelten Leidensdruck (negative Gedanken, Minderwertigkeitsgefühle), Logophobie (die Angst vorm Sprechen) und Soziophobie (Vermeidung von Gesprächen, Fluchtverhalten). Stotterer weisen besondere Charakteristika auf. Sie sind beim Singen meist symptomfrei. Beim Zählen und Buchstabieren lassen sich weniger Symptome erkennen.
Die Ursachen des Stotterns sind bis heute nicht ausreichend erforscht. Es gibt jedoch viele Theorien und Ansätze, die versuchen die Ursachen des Stotterns zu erklären.
Beispiele sind:
• Zerebrale Funktionsstörungen (ausgelöst durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder frühkindliche Hirnschädigung) (körperliche Ursache)
• Anlagen des Stotterns werden vererbt (genetische Ursache)
• Angst vorm Stottern, hoher sozialer Druck (psychologische Ursache)
Es stottern 1% der Erwachsenen der Weltbevölkerung. Das sind ca. 800.000 Erwachsene in Deutschland. Männer erkranken häufiger als Frauen in einem Verhältnis von 5:1. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte ein höherer sozialer Druck sein (psychologische Ursache). Bei Kindern stottern ca. 5% der 2-6-Jährigen, wobei sich das Stottern meist schon bis zur Pubertät einstellt. Bei 25% entwickelt sich nach der Pubertät ein dauerhaftes Stottern.
Stottern gilt als therapier-, aber nicht heilbar. Mit Hilfe von vielfältigen Methoden ist es möglich die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören eine spezielle Atemtechnik, trainierter Stimmgebrauch, Hypnose, Klangerzeugung und apparative Sprechhilfen (beispielsweise ein handelsübliches Metronom).
Stotterern stehen alle Karriere-Türen offen. Bekannte Beispiele sind Winston Churchill, Marilyn Monroe und Ed Sheeran.
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