Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, auch AD(H)S genannt tritt in verschiedenen Varianten auf. Sowohl Kinder, als auch Erwachsene können mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom diagnostiziert werden. ADS zeichnet sich durch Unaufmerksamkeit und Impulsivität aus. Beim ADHS, das als Unterform des ADS gilt, liegt zusätzlich eine Hyperaktivitätsstörung vor. In diesem Beitrag klären wir Sie darüber auf, wie AD(H)S diagnostiziert wird und wie die Logopädie helfen kann.
Die Ursachen für AD(H)S sind nicht sicher bekannt. Es gibt mehrere Hypothesen, die die Ursache des Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom zu erklären versuchen. Bei dem neurobiologischen Ansatz wird von einer angeborenen Veränderung im Hirnstoffwechsel ausgegangen. Der familiensystematischen Ansatz dagegen geht von einer erworbenen, durch psychosoziale Umwelteinflüsse bedingte Verhaltensauffälligkeit aus.
Die Symptome variieren von Kind zu Kind teilweise stark. Die Symptome werden in primäre und sekundäre Symptome unterschieden.
Bei den primären Symptomen handelt es sich um die starke Aufmerksamkeitsschwäche, bei der sich Kinder schwertun, dauerhaft konzentriert bei einer Tätigkeit zu bleiben. Sie sind sehr schnell mit Nebengedanken beschäftigt oder von Außeneinflüssen abgelenkt. Das Arbeitsgedächtnis ist in seiner Kapazität eingeschränkt, Kinder vergessen schnell ihre aktuelle Tätigkeit. Dazu kommt die Impulsivität. Das Kind handelt ungeduldig und impulsiv. Es neigt dazu, Regeln zu missachten und hat eine niedrige Frustrationstoleranz. Bei ADHS Diagnosen kommt nun noch die Hyperaktivität mit dazu: Es tritt ein erhöhter Bewegungsdrang auf, es wird viel gezappelt und insgesamt kann eine motorische Unruhe wahrgenommen werden.
Bei den sekundären Symptomen handelt es sich um intrinsische Auswirkungen, die teilweise von außenstehenden Personen nicht unbedingt wahrgenommen werden. Viele Kinder mit AD(H)S haben ein geringes Selbstbewusstsein, das häufig der niedrigen Frustrationsgrenze zugeschrieben werden kann. Durch Misserfolgserfahrung und der Konzentrationsschwäche, fällt zudem die Lernmotivation meistens niedrig aus. Häufig fällt es Kindern schwer, sich selbst zu steuern, also sich um Organisation im Alltag zu kümmern. Auch andere Verhaltensauffälligkeiten wie starke Aggressivität und Boshaftigkeit oder Nichteinhaltung von Grenzen können ein Indikator für AD(H)S sein. Damit gehen häufig auch Lese- und Rechtschreibschwächen oder Wahrnehmungs- und Verarbeitungsschwäche beim Hören einher.
Für die Feststellung von AD(H)S gibt es vielfältige Diagnostikverfahren und anamnetische Beurteilungsbögen, mit der die Symptomatik überprüft wird. Die Diagnose stellt ein Kinder- und Jugendpsychologe nach umfassender Untersuchung.
Die Logopädie hilft sowohl Kindern mit primären, als auch mit sekundären Symptomen. Dabei wird in erster Linie die Konzentrationsfähigkeit trainiert. Mithilfe von speziellen Konzentrationstrainigsprogrammen wird geübt, sich nachhaltiger auf Tätigkeiten zu konzentrieren. Bei der Behandlung von Kindern steht dabei das Kennenlernen und Umsetzen von Lernstrategien im Vordergrund. Um die Thematik des niedrigen Selbstbewusstseins anzugehen, wird an diesem spielerisch gearbeitet. Es sollen positive Erfahrungen mit dem Lernen gemacht werden und das Kind soll sich sicher selbst bewerten können. Außerdem werden Sprach- und Sprechstörungen und Probleme der akustischen Wahrnehmung, die mit dem AD(H)S im Zusammenhang stehen behandelt.
Besonders wichtig bei der Behandlung von AD(H)S-Patienten ist die Aufklärung des Umfelds. Eltern sollen kontinuierlich über die Therapieziele unterrichtet werden, damit das Kind die individuelle Förderung bekommt, die es benötigt. So werden Konflikte reduziert. Durch eine verbesserte Lernsituation entspannen sich häusliche und schulische Situation des Kindes.
Sie benötigen Unterstützung oder haben noch weitere Fragen zum Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und seine Behandlung? In der Logopädie Praxis Jopp beraten und informieren wir Sie gerne.
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