Sprechstörungen im Alter

Sprechstörungen im Alter

Mit dem Einsatz von Sprache tauschen wir uns tagtäglich mit Freunden, Verwanden und Bekannten aus und nehmen so am sozialen Leben teil. Sprechstörungen im Alter, aber auch Stimm- und Schluckstörungen erfordern eine besondere logopädische Betreuung, um die Kommunikationsfähigkeiten älterer Menschen zu verbessern und eine Teilhabe am sozialen Leben zu vereinfachen.

Gründe für Sprechstörungen im Alter

Sprechstörungen im Alter sind keine Seltenheit. Während bei Kindern meist Grammatik, Aussprache und Wortschatz die Sprachfähigkeit einschränken, liegt bei älteren Patienten der Grund dafür woanders.

Häufig sind neurologische Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer oder Parkinson Grund für Sprechstörungen im Alter. Doch es gibt auch andere Ursachen: Stürze und Unfälle können das Gehirn schädigen und Störungen in der Sprache, der Stimme und beim Schlucken verursachen.

Ebenso führen soziale Isolation, ein inaktiver Lebensstil und das selten werdende Plaudern, Lachen und Mitteilen zu einem Mangel an Kommunikation. Sprechstörungen im Alter stehen häufig in Verbindung mit Wortfindungsschwierigkeiten und der Verständlichkeit von Sprache. Somit führen altersbedingte Veränderungen der Sprache zu einer Notwendigkeit für logopädische Förderung.

Es ist zu beachten, dass Sprechstörungen oft mit Stimmstörungen und Schluckstörungen in Verbindung stehen. Zunge, Gaumen, Mund und Rachen sind eng miteinander verbunden, und Probleme in einem dieser Bereiche können sich auf die anderen auswirken.

Ziele der logopädischen Sprachförderung bei Senioren

Durch gezielte logopädische Übungen können nicht nur die Sprechstörungen verbessert werden, sondern auch die Schluckstörungen und Stimmstörungen. Es ist wichtig, die sprachlichen Herausforderungen im Alter anzugehen, um sprachliche Fähigkeiten und ganzheitlich gesehen auch die Lebensqualität der Senioren zu fördern. Es gilt: Je früher eine logopädische Behandlung bei Senioren mit Sprechstörungen angesetzt wird, desto höher sind die Erfolgschancen.

Die Ziele logopädischer Sprachförderung, um Sprechstörungen im Alter entgegenzuwirken, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Verbesserung der verbalen Kommunikationsfähigkeiten
  • Erhalt oder Wiederherstellung der Sprachfähigkeit
  • Steigerung der Wortfindungsfähigkeit
  • Förderung der Aussprache und Artikulation
  • Verbesserung von Atmung, Mimik und Sprechtempo
  • Reduzierung von Stimmproblemen
  • Förderung des selbstständigen Verstehens
  • Verminderung von Schluckstörungen, Stärkung der Mundmuskulatur und Vereinfachen der Nahrungsaufnahme

Übungen in der logopädischen Sprachförderung bei Senioren

Um die Stimm-, Schluck- und Sprechstörungen im Alter zu vermindern und zu behandeln, gibt es eine Auswahl an logopädischen Übungen. Die Auswahl der Übungen und Techniken ist abhängig von den individuellen Fähigkeiten des einzelnen Senioren.

Sprech-, & Lese- und Schreibübungen

Um Senioren beim Sprechen zu trainieren, können sie gebeten werden, kurze Geschichten zu erzählen oder Alltagssituationen zu beschreiben. So fördern sie ihre selbstständigen sprachlichen Fähigkeiten.

Das Lesen und Schreiben können die kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten fördern. Senioren lesen in diesen Übungen Gedichte oder andere Geschichten und verfassen kurze Texte.

Stimm- und Schluckübungen

Bei Stimmproblemen können Atem- und Stimmübungen hilfreich sein, wodurch die Stimmqualität verbessert werden soll.

Wenn Schluckstörungen vorliegen, können spezielle Übungen durchgeführt werden, um die Schluckfunktion zu stärken und das Risiko von Aspirationen zu reduzieren. Aspiration beschreibt das Eindringen von Flüssigkeiten oder Feststoffen (wie Nahrung) in die Atemwege, was im schlimmsten Fall zu Entzündungen und Infektionen der Lunge führen kann und somit gerade für Senioren ein Risiko darstellt.

Artikulationsübungen

Diese Übungen helfen dabei, die Aussprache von Wörtern und Lauten zu verbessern und dadurch den Redefluss zu stärken. Senioren wiederholen für gewöhnlich Wörter und Sätze mit klaren Lauten und achten dabei auf die richtige Aussprache.

Wortfindungsübungen

Bei Wortfindungsübungen werden Senioren Wörter gegeben, die sie beschreiben sollen, ohne sie direkt zu nennen. Ein Beispiel hierfür wäre die Vorgabe: „Beschreibe ein Tier, das auf Bäumen lebt und Nüsse isst.“ Die richtige Antwort wäre „Eichhörnchen“.

Kommunikationstraining

Senioren können in Rollenspielen oder realen Gesprächssituationen Übungen machen, um ihre kommunikativen Fähigkeiten zu trainieren. Dadurch wird auch die Teilnahme an Gesprächen in sozialen Situationen, sowie die Interaktion mit anderen Menschen gefördert und die Senioren werden mehr in das soziale Leben integriert.

Gedächtnistraining

Aufmerksamkeit und die kognitive Gedächtnisleistung hängen eng mit der Sprachverarbeitung und mit der eigenen Kommunikationsfähigkeit zusammen. Gedächtnisübungen, wie das Erinnern von Listen oder das Lösen von Rätseln, tragen dazu bei, die geistige Flexibilität und sprachliche Kompetenz zu steigern.

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